Ersthilfe häusliche Gewalt
Ersthilfe bei häuslicher Gewalt in Rettungsdienst, Kliniken, Praxen und gesundheitsbezogenen Beratungsstellen
Mitglieder des Runden Tischs erarbeiten seit 2021 Empfehlungen für die Ersthilfe nach häuslicher Gewalt. Alle Unterlagen basieren auf den Leitlinien der WHO und sind für die Arbeitsbedingungen der jeweiligen Versorgungsbereiche modifiziert. An der Entwicklung beteiligt sind Verteter*innen von Berufsverbänden und Kammern, von Fachberatungsstellen bei häuslicher und sexualisierter Gewalt, des Kindernotdientes, der Polizei, des Rettungsdienstes der Berliner Feuerwehr, des Öffentlichem Gesundheitsdienst und des Medizinischen Dienstes Berlin-Brandenburg. Die Empfehlungen werden regelmäßig geprüft und aktualisiert.Wir hoffen, dass die Unterlagen zu Handlungssicherheit im Umgehen mit dem Thema und Betroffenen beitragen. Alle Unterlagen können als Printfassung kostenfrei bestellt werden: RunderTisch@signal-intervention.de
Handlungsempfehlung - Kinder mitdenken!
Haben Betroffene häuslicher Gewalt Kinder, sollte deren Situation stets auch angesprochen und Unterstützung für Beide angeboten werden. Eine Arbeitgruppe des RTB hat Empfehlungen für das Vorgehen entwickelt. Sie sollen ergänzend zu den Empfehlungen, Arbeitshilfen und SOP für zentrale Versorgungsbereiche genutzt werden.
Zahnärztliche Versorgung
Für Zahnärzt*innen und Praxisteams hat die Zahnärztekammer Berlin einen Handlungsleitfaden für die Versorgung bei häuslicher Gewalt erstellt. Er umfasst zentrale Handlungsschritte, links zu Arbeitsmaterialien und Kontaktdaten zu zentralen Hilfeeinrichtungen.
Hausärzt*innen und Medizinische Fachangestellte
Der Hausärzteverband Berlin-Brandenburg und der Verband medizinischer Fachberufe entwickeln gemeinsam Empfehlungen zur Versorgung nach "Gewalt in der Häuslichkeit". Es liegen bereits Handlungsabläufe für Medizinische Fachangestellte und für niedergelassene Ärzt*innen vor. Eine begleitende Broschüre ist in Arbeit. Aktuell (8/2024) erschienen sind bereits ein CME Artikel und ein Podcast zur Thematik.
Rettungsdienst der Berliner Feuerwehr
Der Rettungsdienst der Feuerwehr hat bereits 2019 erstmals eine Handlungsanweisung "Gewalt in der Häuslichkeit" erarbeitet. . Sie ist Teil der "Medizinischen Handlungsanweisungen Berliner Notfallrettung" (5. Aktualisierte Auflage 2023 BE 2.1. "Gewalt im häuslichen Umfeld" , S 144). Die Mitarbeiter*innen des Rettungsdienstes werden zur SOP geschult.
Zentrale Notaufnahmen (ZNA) der Berliner Krankenhäuser
Die Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA), Landesgruppe Berlin, hat eine Empfehlung für die ZNA erarbeitet. Sie umfasst neben einem Handlungsablauf Informationen u.a. zur Gesprächsführung, zur gerichtsfesten Dokumentation körperlicher Verletzungen, zu weiterführenden Unterstützungseinrichtungen und zum pro-aktiven Beratungsangebot.
Geburtshilfe
Der Verband der Frauenärzte, LV Berlin hat zusammen mit dem Berliner Hebammenverband die Arbeitshilfe "Häusliche Gewalt in der Betreuung von Schwangeren und Wöchnerinnen" erstellt. Sie umfasst Informationen zur Situation Betroffener, Anregungen für die Ansprache und Gesprächsführung, Hinweise zur Versorgung mitbetroffener Kinder, Kontaktdaten zu weiterführenden Hilfeeinrichtungen und einen Kurzablauf mit den wesentlichen Handlungsschritten. Als Printversion ist die Arbeitshilfe kostenfrei über die Geschäftsstelle RTB erhältlich (RunderTisch@signal-intervention.de).
Schwangeren(konflikt)beratungsstellen
Die Berliner Schwangeren- und Schwangerschatskonfliktberatungsstellen haben gemeinsam einen Handlungsleitfaden bei Gewalt entwickelt. Er bietet Anregungen für das Erkennen und die Ansprache möglicher Gewalterfahrungen sowie Informationen und Kontaktdaten zentraler Hilfeeinrichtungen für die praktische Unterstützung betroffener Frauen.
Apotheker*innen
Für Apother*innen liegt seit November 2023 eine Handlungsempfehlung für Beratungsgespräche bei häuslicher Gewalt vor. Entwickelt und herausgegeben wurde sie von der Apothekerkammer Berlin. Das Rundschreiben 2023-3 informiert über Kontext und Rahmen.
Work in Progress
Noch in Erarbeitung befinden sich derzeit Empfehlungen und Arbeitshilfen zur Ersthilfe bei häuslicher Gewalt für:
- die ambulante psychotherapeutische Versorgung (Psychotherapeutenkammer)
- die Zentren sexuelle Gesundheit und Familienplanung (Arbeitsgruppe der Zentren, ÖGD)
Die Unterlagen stehen Ihnen hier zur Verfügung sobald sie fertig und freigegeben sind!
Über weitere Anregungen und Mitwirkende freuen wir uns. Melden Sie sich gerne rundertisch@signal-intervention.de